Babys & Kinder verwöhnen: Die Fallen der Verwöhnung

Ein Baby entdeckt etwa mit einem Jahr, wie Eltern auf seine Wünsche und Bedürfnisse reagieren. Oft nutzt es dann auch Schreien oder seinen Charme dazu, seinen Willen durchzusetzen. Kinder werden deshalb oft unbewusst zu sehr verwöhnt.

Häufig sind es ganz typische Situationen, bei welchen die Eltern aus Ungeduld oder Fürsorge helfen wollen:

Mädchen mit Getränk

Baby möchte Dinge selbst erledigen
Wenn das Kind z.B. allein die Schuhe anziehen oder etwas wegräumen will, geschiet es oft, dass Eltern dies übernehmen. Es dauert ihnen zu lange oder es wird zu viel Unordnung gemacht. Wichtig ist es, dem Kind diese Dinge nicht abzunehmen. Es benötigt zwar etwas mehr Zeit, aber nur so kann das Kind die Erfahrungen sammeln. Die Eltern können in der Zwischenzeit andere Dinge erledigen.

Willen mit Schreinen durchsetzen
Sehr oft kann man diese Situation im Kaufhaus beobachten: Das Baby möchte etwas haben, die Eltern sagen Nein und das Kind fängt an zu schreien. Nur die wenigsten bleiben dann konstant beim Nein und geben nicht nach. Es ist in so einem Fall immer ratsam, die klaren Regeln trotzdem konsequent einzuhalten und das Kind z.B. mit seinem Lieblingsspielzeug abzulenken.

Streit zwischen Kindern
Kommt es einmal zum Streit zwischen zwei Kindern greifen viele Eltern ein, um ihr Kind zu schützen. Somit kann es jedoch nicht lernen Konflikte selbst zu meistern. Bei einer Auseinandersetzung ist es ratsam sich nicht einzumischen, denn das Baby lernt nur so, sich später im Kindergarten oder in der Schule durchzusetzen.

Zu vorsichtige Eltern
Das Kind kann keine Herausforderung selbst meistern und auch keine „gefährlichen“ Dinge auf dem Spielplatz ausprobieren, da die Eltern zu viel Angst um ihr Baby haben. Dies kann oft dazu führen, dass das Kind unsicher wird, sich selbst nichts zutraut und kein Gefühl für Gefahrensituationen entwickelt.
Besser ist es, wenn die Eltern zwar aufpassen, aber nicht überängstlich sind. Kleine Unfälle, Schrammen sowie Beulen gehören ebenfalls zu den Erfahrungen, welche ein Kind machen muss.

Völlige Aufopferung von Alleinerziehenden
Alleinerziehende Mütter stellen die Bedürfnisse des Babys oft an erster Stelle und schrauben ihre komplett zurück. Es bekommt sozusagen eine bessere Behandlung. Das Kind nimmt aus diesem Grund oft seine Grenzen nicht wahr und nutzt die Situation der Freiheit aus.
Hier ist es ratsam, wenn das Elternteil sich ganz bewusst auch Zeit für sich nimmt und dem Baby seine Zuwendung über häufige Spielstunden verdeutlicht.

Zu viele materielle Geschenke
Ein weiterer Fehler ist es, das Kind mit materiellen Dingen wie Kleidung oder Spielzeug zu überschütten. Oft wird dies unbewusst gemacht, weil vorallem Großeltern nur das Beste für ihren Enkel wollen.
Das Baby verliert bei zu viel Spielzeug den Überblick und kann damit keine Ordnung im Kinderzimmer halten. Hier ist es sinnvoll, Geschenke mit der Familie abzusprechen und sich nur auf die nötigste Kleidungsmenge zu beschränken.

Bildnachweis:
© Gaby Kempf / PIXELIO

2 Kommentare zu “Babys & Kinder verwöhnen: Die Fallen der Verwöhnung

  1. Das war ja eigentlich schon immer eine Grundsatzdiskussion: Wo genau liegt der Bereich zwischen Verwöhnen und Vernachlässigen, der wirklich am besten für die Entwicklung des Kindes ist? Man kann sie zu sehr verwöhnen, aber es gibt eben auch das Gegenteil: den Kindern nicht mehr zu gestatten, Kind zu sein, weil man sie früh mit Aufgaben überfrachtet.

    Was das Verwöhnen angeht: Ich sehe das an meinen beiden; obwohl wir nicht reich sind, haben sie jede Menge Spielzeug und manchmal denke ich, weniger wirklich gute Sachen wären da mehr, weil die Halbwertszeit, in der das Spielzeug spannend, fesselnd bleibt, sonst zu gering wird.

    Aber ich glaube insgesamt auch, dass man sich als Eltern nicht verrückt machen darf, manchmal aus dem Bauch heraus entscheiden sollte, ja muss, was angemessen ist und dann ab und an reflektieren, was man da eigentlich macht mit seinem Kind. Man wird Fehler machen wie alle Eltern Fehler machen: aber kleine Fehler verzeiht der liebe Gott. Die eigenen Kinder tuns auch ;-).

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